GGS – Schulfest der GGS Herkenrath: Mit Trommelinho um die Welt!

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Auf die Trommel – fertig – los! Das Schulfest der Grundschule Herkenrath  hebt durch gemeinsames Trommeln soziale und geographische Grenzen auf!

Am 11. Juni 2016 ist es soweit:  Um 12.30 Uhr sind alle Eltern und Gäste in die Aula des gegenüberliegenden Gymnasiums Herkenrath eingeladen, um die einstündige Aufführung „Trommelinho und der Sonnen-Mond Staub“ zu erleben. Die musikalische Geschichte von Trommelinho und seinem Trommelfreund, der mit seiner Trommelflugmaschine zum berühmten „Sonnen-Mond Fest“ fliegt, wird  in einer einwöchigen Projektwoche gemeinsam mit Argandona Trommelwelt und den Kindern der GGS Herkenrath erarbeitet. Im Anschluss an die Aufführung geht es weiter mit dem internationalen Schulfest und zahlreichen Angeboten auf dem Schulhof der Grundschule. (Hier kann man sich den Flyer der Argandona-Trommelwelt ansehen)

GGS-Trommelinho

Trommelinho

„Hallo Freunde, Merhaba, Bom Dia, Shalom, Ni Hao“ singen die kleinen Trommler aus vollem Hals. Und lernen dabei ganz nebenbei, wie man sich in fremden Ländern begrüßt. Mario Argandona, Profi Musiker, Coach und Lehrer, beginnt zu Trommeln und die 189 Kinder der GGS Herkenrath machen mit.  Denn zusammen trommeln ist wie gemeinsam mit Freunden feiern, ist gelebte Emotionalität, Freude und Spaß am Miteinander. Es fördert die Entwicklung sozialer Kompetenz, die Bewegungskoordination, die Konzentrationsfähigkeit, das Selbstwertgefühl, die Kreativität und überwindet damit  soziale Unterschiede und kulturelle Grenzen.

Ben, Mario und Cris Argandona

Ben, Mario und Cris Argandona

Ins Leben gerufen wurde das einwöchige Projekt gemeinsam von der Schulleitung und dem Förderverein der GGS Herkenrath,  der sich auch maßgeblich für die Planung, Organisation und die Umsetzung des integrativen Schul Events kümmert. Ohne das Engagement tatkräftiger Eltern, und die von ihnen initiierte finanzielle Unterstützung durch die Bergisch Gladbacher VR Bank eG, könnte ein solch integratives und musikalisch anspruchsvolles Event nicht stattfinden.

Mario Argandona von Argandona Trommelwelten, ist eigentlich internationaler Profi Musiker. Manch einer erinnert sich vielleicht noch an sein Engagement bei der Kölner Gruppe BAP (1996/97), kennt seine Einspielung für die Musik der Olympischen Spiele in Barcelona, oder hat ihn in der Royal Albert Hall als Special Guest von Deep Purple (1999) erlebt. Weitere große Namen, wie Herbert Grönemeyer, Scorpions, Fury in der Slaughterhouse, José Carreras oder Jon Lord gehören in die Referenzliste seiner musikalischen Erfolge.  Marios jahrelange Erfahrung macht aus ihm einen exzellenten Coach und Lehrer, der mit Leichtigkeit große Gruppen leitet.

Warum sich Mario Argandona, zusammen mit seinen beiden Söhnen Ben und Cris, ganz dem Trommeln verschrieben hat und was noch dahinter steckt, verrät er uns im Interview zum aktuellen Schulprojekt an der GGS Herkenrath:


Lieber Herr Argandona,

vielen Dank, dass Sie uns im Interview noch etwas mehr über die Argandona Trommelwelt und die Projektwoche an der GGS Herkenrath berichten möchten.

Können Sie uns einleitend zunächst verraten, was Sie als international erfolgreicher Musiker dazu motiviert, gemeinsam mit Kindern zu trommeln?

Mario Argandona: Nach über 40 Jahren Erfahrung auf allen möglichen Bühnen der Welt habe ich gelernt, dass eine Voraussetzung für ein glückliches Leben, der Glaube an unsere Fähigkeiten und Talente ist. Eine positive innere Haltung gegenüber Konfliktsituationen resultiert daraus. Wir wollen Kinder stärken, ihnen Mut machen, ihnen helfen die Ängste, die unsere Gesellschaft predigt, zu minimieren.

Die Kinder haben mich gelehrt was „sinnvoll“ wirklich bedeutet. Auch was spontane Begeisterung und ehrliche Anerkennung ist. Kinder leben im „hier und jetzt“, viele Erwachsenen können das nicht mehr. In der Arbeit mit Kindern dürfen und müssen wir „echt“, bzw. authentisch sein und bekommen eine „echte“ Antwort zurück und das ist wunderbar!

Ich denke „Bildung“ ist nicht nur eine Sammlung von „Wissen“, sondern viel mehr eine Vorbereitung um Lebenssituationen bestmöglich zu meistern. Die Zeiten für Einzelkämpfer sind vorbei, in der modernen Welt sind die Aufgaben so komplex geworden, dass sie nur noch im Team zu bewältigen sind. Durch gemeinsames Trommeln, Singen und Tanzen, erzeugen wir Momente voller Kreativität, Begeisterung und Spaß und gleichzeitig inklusive, gemeinschaftliche, unerwartete Momente, die Teamfähigkeit spielerisch fördern.

Lernen soll Spaß machen! Vorurteile abbauen – offen bleiben für neue Lösungen.
Es ist uns ein großes Anliegen, dies den Kindern zu vermitteln.

Was bewirkt das gemeinsame Trommeln bei den Kindern? Welche Erfahrungen sind dabei von besonderem Wert für die Kinder, die Schule und die Gemeinschaft?

Mario Argandona: Die Trommel ist ein intuitives, spontanes Instrument, das Kindern (und Erwachsenen!) sofort ein Erfolgserlebnis schenkt. Gemeinsames Trommeln ist ein interaktives Erlebnis, in dem jeder wichtig ist, man sich gegenseitig „zuhört“, aufeinander abstimmt und letztendlich gemeinsam gewinnt.

Durch gemeinsames Trommeln, Singen und Tanzen, überwindet man Barrieren von Sprache, Herkunft, Alter und Religion sowie soziale und kulturelle Hintergründe. Es stärkt das Selbstwertgefühl, die soziale Kompetenz, Empathiefähigkeit, das eigene Körperbewusstsein, die Kommunikation, die Kreativität, das Rhythmusgefühl,  die Koordination und die Konzentration der Kinder und … es macht riesen Spaß.

Mit unserer Trommelabenteuerreise wollen wir mit einem freudigen Erlebnis den Horizont der Kindern vergrößern, in dem wir Motivationen und Impulse geben, um deren Interesse an der Vielfalt dieser Welt zu wecken und zu unterstützen.  Deshalb integrieren wir internationale und multikulturelle musikalische Elemente und Rhythmen.

Ist das Trommeln denn etwas für jeden, auch wenn ein Kind noch gar keine musikalische Vorerfahrung hat?

Mario Argandona: Die Trommel ist das zugänglichste Musikinstrument überhaupt. Sie erfordert keine besondere Begabung, Talent oder einen hohen Intellekt.

Jedes Kind, jeder Mensch hat Rhythmus! Viele Kinder hier in Deutschland haben allerdings kein ausgeprägtes Körperbewusstsein. Der Kopf steht im Fokus der Gesellschaft. Mit Trommeln, Singen und Tanzen wollen wir Geist und Körper zusammenführen.

Durch die hohe Emotionalität dieser gemeinsamen Interaktion, bleibt  Kindern und Erwachsenen dieses schöne Erlebnis noch lange im Gedächtnis und ermöglicht positive Veränderungen. Wir haben schon viele glückliche Feedbacks über und von Kindern bekommen.

Da die Kinder immer in einer Gruppe eingebettet sind, haben sie mehr Mut um Neues auszuprobieren. Gemeinschaft macht stark und die Verunsicherung des Einzelnen bleibt aus.

Lernen die Kinder bei der Erarbeitung der Aufführung im Rahmen der Projektwoche das Trommeln „by the way“?  Und kann diese Art des Trommelns auch im Alltag gelernt werden?

Mario Argandona: Während der Projektwoche lernen die Kinder 3 feste Rhythmen, die auch zusammen wirken. Damit können und sollen die Kinder sowohl im Schulalltag, als auch zuhause weiter spielen und sie als Basis für Lieder und Tänze einsetzen. Diese Rhythmen kann man auch ohne Trommel spielen, zum Beispiel als Body Percussion, auf einem Eimer oder Tisch. Wir zeigen allen Teilnehmern verschiedene Möglichkeiten in unseren Workshops. Für die Kreativität im Kollegium gibt es natürlich keine Grenzen.

Immer wieder schreiben uns Eltern, dass Kinder inspiriert durch den Trommeltag die Trommel oder ein anderes Musikinstrument erlernen möchten. Das bestärkt uns in unserer Vorgehensweise.

Für  das aktuelle Stück „Trommelinho und der Sonnen-Mond Staub“ gilt es aus 189 Kindern aus 8 Klassen 10 Hauptdarsteller zu finden und 7 Gruppen zu bilden, die über 5 Tage eine spannende musikalische Aufführung  bewerkstelligen. Das klingt nach einer Menge Aufwand und erforderlichem Fingerspitzengefühl…

Mario Argandona: Wir haben durch unsere langjährige Erfahrung an Schulen einen guten Blick für die Fähigkeiten der Kinder, bezogen auf unser Angebot, entwickelt. Wir schauen aber nicht nur auf die Kenntnisse der Schüler, sondern auch auf ihre Bedürfnisse und Wünsche. Es liegt uns fern Leistungsdruck zu erzeugen. Introvertierte Kinder möchten sich nicht unbedingt zur Schau stellen und fühlen sich wohl und geborgen in den Gruppen (Pandas, Indianer, Kängurus, Löwen, Regenwurm oder Wolken).

Es sind Kinder und es macht nichts, wenn das eine oder andere nicht perfekt, im Sinne der Erwachsenen, funktioniert. Am Ende sind unsere Aufführungen immer ein Erfolg für alle – die Kinder, die LehrerInnen, die Gäste – die ganze Schulgemeinde.

Wir machen professionelle Tonaufnahmen, damit die Kinder sich bei der Aufführung auf die Aussage und auf die Körperhaltung konzentrieren können, anstatt sich mit Texten, Reihenfolgen und Mikrofon Techniken abzulenken. Ein weiterer positiver Nebeneffekt ist, dass die Hauptdarsteller Einblick in das technische Verfahren bekommen. Vor allem aber ermöglicht es ihnen in die Geschichte richtig einzutauchen und sich auf Trommeln, Singen und Tanzen zu konzentrieren.
Uns geht es darum, dass Kinder ein bewusstes Körpergefühl entwickeln, Vertrauen zu sich gewinnen und den Spaß erfahren eigene Grenzen zu sprengen.

Was möchten Sie den Kindern und den Erwachsenen konkret mitgeben, die an der Aufführung teilnehmen?

Mario Ardandona: Es lebe die Vielfalt! Jeder Mensch ist talentiert.
Jedes Kind ist ein GEWINNER und soll sich danach auch so fühlen.
Die Kinder und auch die Erwachsene sollen das Gefühl haben, Teil eines einzigartigen, begeisternden Gemeinschaftserlebnisses zu sein, dass alle miteinander verbindet! Jeder soll beim Verlassen des Raumes größer sein, als er reingekommen ist.

Auf die Trommel … fertig, los!

Herr Argandona, wir danken Ihnen für dieses Gespräch!